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Clevere Idee vereint Niederfischbach, Brachbach und Mudersbach

Niederfischbach. Ab dem 1. Oktober gilt in Niederfischbach, Mudersbach und Brachbach eine eigene Währung. Nein, die drei großen Ortsgemeinden unternehmen nicht etwa einen Schritt hin zur Unabhängigkeit von der VG Kirchen – aber sie stärken den heimischen Handel und sorgen dafür, dass das Geld ihrer Bürger in der Region bleibt statt anderswo ausgegeben zu werden. Der „Giebelwaldtaler“ ist zehn Euro wert und ab nächstem Monat in den Ortsgemeindebüros der drei Dörfer zu erwerben.

 

Auf der ein Seite Laub- und Nadelbäume und die „10“, auf der anderen eine Bergbauszene und die Aufschrift „Für eine starke Region“: Die Geschichte der drei Kommunen vereinen Giebelwald und Bergbau, erklärt Niederfischbachs Ortsbürgermeister Matthias Otterbach, doch auch die Stadt Kirchen habe schon angeklopft, um sich vielleicht der neuen „Währungsunion“ anzuschließen. Sicher ist er, dass es sich beim Giebelwaldtaler – von dem die drei Orte zunächst 6000 Stück zum Preis bon 8000 Euro haben prägen lassen – um „die härteste Währung in der VG“ handelt. Einkaufen kann man mit dem Geldstück in allen teilnehmenden Geschäften, erklärt Mudersbachs Orts-Chef Maik Köhler, und er lobt die gute Zusammenarbeit der drei Orte, besonders das ehrenamtliche Engagement der Aktionsgemeinschaft Niederfischbach um Geschäftsführer Gerd Braas, der die Münze auch grafisch entworfen hat. Am Schluss wurde das Bronzestück mit einem „Antik-Finish“ überzogen, sodass es alt und wertvoll wirkt. Entstanden ist die Idee im Zuge des Bund-Länder-Förderprogramms „Ländliche Zentren“, an dem die drei Gemeinden gemeinsam teilnehmen. „Da saßen wir oft zusammen und hatten so manche Idee“, lächelt Brachbachs Ortsbürgermeister Josef Preußer. Dabei kam die Aktionsgemeinschaft, übrigens die einzige Werbegemeinschaft in der VG, ins Boot. Sie wollte schon länger ihre papiernen Gutscheine gegen etwas Handfestes, Originelles austauschen. Die Ortschefs waren begeistert; wenig später stimmten die Räte für die Investition in das Kooperationsprojekt. „Eine echtes Teamleistung!“, freut sich Otterbach, und Köhler fügt an: „Es stärkt den Handel vor Ort, jederzeit können weitere Münzen geprägt werden. Und wenn Freudenberg die Hand ausstreckt, soll uns die Landesgrenze nicht stören.“